In Ihrem Vortrag betonte Claudia Ravensburg:
Wenn die Pflegebedürftigkeit einträte, müsse es meist recht schnell gehen. Deshalb sollten sich Senioren rechtzeitig informieren, wie man diese Situation bewältigen und wo man Unterstützung erhalten könne. Eine gute Informationsquelle sei dabei der Pflegestützpunkt des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Korbach. Hier erhielten Hilfesuchende umfassende und kostenlose Beratung. Weitere Ansprechpartner seien die Krankenkassen und Sozialämter, aber auch die Pflegeheime und -anbieter selbst.

Die Landtagsabgeordnete stellte in ihrem Vortrag auch die Kriterien der neuen fünf Pflegegrade vor. Sie wies darauf hin, dass durch die Pflegestärkungsgesetze die Einstufung in die Pflegegrade für den Medizinischen Dienst wesentlich präziser am Grad der Selbständigkeit orientiere. So hätten jetzt auch Demenzkranke und psychisch Erkrankte bessere Möglichkeiten Pflegeunterstützung in Anspruch zu nehmen.

Um möglichst lang in den eigenen vier Wänden wohnen zu können, wäre zudem die häusliche Pflege gestärkt worden. Hierzu gehörten auch Beihilfen zur barrierefreien Umgestaltung der Wohnung. Wenn die Pflege von Angehörigen zu Hause nicht mehr zu bewältigen sei, gebe es vom Servicewohnen über Betreutes Wohnen bis hin zum Pflegeheim unterschiedlichste Unterbringungsmöglichkeiten.

Ravensburg ging auch auf die angespannte Personalsituation in den ambulanten Pflegediensten und den Pflegeheimen ein. Man sei dabei, die Ausbildung zu optimieren und die Bezahlung der Pflegefachkräfte zu verbessern um so die Attraktivität des Berufes zu steigern. Zusätzlich würden Fachkräfte in anderen Ländern angeworben, um den Bedarf decken zu können.

Die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer nutzten gerne die Gelegenheit für ihre Fragen. Bezüglich der Anschlusspflege nach Krankenhausaufenthalten erklärte die Abgeordnete, dass hierfür der Sozialmedizinische Dienst der Krankenhäuser zuständig sei. Dieser helfe auch eine Anschlusspflege zu organisieren. Auf die Frage nach der Vorhaltung von Kurzzeitpflegeplätzen musste die Sozialpolitikerin einräumen, dass es auch im Kreis nach wie vor zu wenig Kurzzeitpflegeplätze gebe.
Am Ende des informativen Nachmittags wies Ravensburg noch auf behindertengerechte Urlaubsangebote, wie Pflegehotels und behindertengerechte Hotels oder Kreuzfahrten mit Pflegeangeboten hin. Hier könnten Senioren gemeinsam mit ihrem Partner bei adäquater Betreuung durch Pflegepersonal und medizinischer Versorgung Erholung finden.

« Claudia Ravensburg: Wichtiger Schritt gegen Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich Finanzminister Dr. Thomas Schäfer informiert sich über die Young Engineer Academy »